110-kV Doppelleitung zwischen UW Krumau und UW Horn: Wichtiger Schritt in die Energiezukunft

110-kV Doppelleitung zwischen UW Krumau und UW Horn: Wichtiger Schritt in die Energiezukunft

v.l.n.r.: Projektleiter Netz NÖ Peter Nicka, Bgm. Von Altenburg WHR DI Markus Reichenvater, Bgm.in. von St. Leonhard/Hw. Eva Schachinger, Bgm. Von Krumau Ing. Josef Graf ©Netz NÖ

Die fortlaufende Modernisierung des Stromnetzes ist ein entscheidender Baustein für die Energiezukunft und die nachhaltige Versorgung. Ein besonders wichtiger Schritt in dieser Entwicklung ist der Neubau der 110-kV Doppelleitung zwischen den Umspannwerken Krumau und Horn. Mit dem Ersatz einer über 70 Jahre alten Leitung setzen Netz NÖ und die beteiligten Gemeinden ein klares Signal für eine zukunftsfähige Stromversorgung.

„Die Investition in eine moderne Infrastruktur ist entscheidend, um den Standort für Unternehmen und Privatpersonen langfristig attraktiv zu halten. Eine stabile Stromversorgung ist die Grundlage für zukünftige Entwicklungen – sowohl für die regionale Wirtschaft als auch für private Einspeisungen“, betonen die Bürgermeister von Altenburg, Krumau und St. Leonhard/Hw., Markus Reichenvater, Josef Graf und Eva Schachinger, anlässlich des Baustellenbesuchs. „Dieser Neubau ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft und sorgt für eine verlässliche Energieversorgung in unserer Region.“

Der Neubau der Leitung wurde notwendig, da die bestehende 60-kV-Leitung aus dem Jahr 1952 und die späteren Umbauten auf 110 kV aufgrund ihrer begrenzten Übertragungskapazität nicht mehr den aktuellen Anforderungen gerecht werden konnten. Die 18,4 Kilometer lange Strecke zwischen den Umspannwerken Krumau und Horn verläuft dabei weitestgehend entlang der bestehenden Trasse, erhält jedoch durch gezielte Verschwenkungen in einigen Bereichen mehr Abstand zu den Ortsgebieten.

„Wir haben die Zahl der Masten von 101 auf 70 reduziert und leisten damit einen wertvollen Beitrag für das Landschaftsbild. Die vier Masten vor Horn, die nach dem Hochwasser 2002 ersetzt werden mussten, konnten dabei sinnvoll integriert werden“, erklärt Projektleiter Peter Nicka.

Die neuen Masten erreichen eine Höhe von durchschnittlich 35 Metern und bieten durch ihre spezielle Bauweise, dem so genannten Donaumastbild, einen wichtigen Beitrag zum Vogelschutz. Die niedrigere Zahl an Leiterseilebenen sowie Vogelwarnfahnen tragen dazu bei, dass Vögel besser vor Gefahren geschützt werden.

Mit einem Investitionsvolumen von 15 Millionen Euro wird der Ersatzneubau einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der regionalen Stromversorgung leisten und ist für die kommenden Jahre von entscheidender Bedeutung. Neben der Leitung wird auch das Umspannwerk Krumau im Rahmen der Modernisierungsmaßnahmen auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Bauarbeiten dazu laufen seit Sommer 2024 und sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

 

Netz-Ausbau bis 2030 

Die Ziele der österreichischen Klima- und Energiestrategie sehen bis 2030 eine Verzehnfachung der Energie aus Photovoltaikanlagen und eine Verdoppelung aus Windkraftanlagen vor. In ihrer Rolle als Verteilnetzbetreiberin stellt das die Netz NÖ vor eine gewaltige Herausforderung, da das Stromnetz in vergleichbar kurzer Zeit auf den verschiedenen Ebenen modernisiert und ausgebaut werden muss.

Das Modernisierungsprogramm bis 2030 umfasst: 

 Neu- oder Ersatzneubau von etwa 40 Umspannwerken inkl. Anschlussleitungen (dzt. sind 92 Umspannwerke in Betrieb)

  • Jährlicher Zubau von etwa 700 Trafostationen (langjähriger Schnitt von etwa 250 Stationen)
  • Verlegen von etwa 1.000 km Mittel- und Niederspannungskabel pro Jahr

Dieser starke Ausbau ist zwingend notwendig. Denn der Umbau des Energiesystems schreitet mit großen Schritten voran. Alleine im Bereich Photovoltaik-Anlagen verzeichnete die Netz NÖ im ersten Halbjahr mehr als 14.000 Fertigmeldungen, sodass nun bereits mehr als 117.000 Sonnenkraftwerke in ihr Netz einspeisen. Rund 25 Prozent der Sonnenkraftwerke Österreichs befinden sich hier in Niederösterreich – und mehr als 50 % der Windkraftanlagen.

Die Netz NÖ investiert alleine in diesem Geschäftsjahr mehr als 450 Mio. Euro in den Ausbau der Infrastruktur, um die Energiezukunft „auf den Boden zu bringen“.